Saugroboter Stromverbrauch » Mit welchen Stromkosten muss man rechnen?

Diese Frage wird heutzutage bei vielen elektrischen Geräten gestellt. Denn die Strompreise steigen beständig und die Verbraucher kaufen zunehmend umweltbewußt - da wäre es gut zu wissen, ob der Ersatz bzw. die Ergänzung zum guten alten Staubsauger beim Energieverbrauch einen Fortschritt darstellt.

Und das ist in der Tat bei den meisten Staubsaugerrobotern der Fall. Dazu muss man wissen, daß moderne Saugroboter i.d.R. mit einem sog. Lithium-Ionen-Akku ausgestattet sind. Ein Lithium-Ionen-Akku hat eine hohe Energiedichte und nur eine geringe Selbstentladung, wenn er nicht genutzt wird.

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Neben dem Akku sind aber auch die Leistungsaufnahme des jeweiligen Saugroboters, die angewandte Navigationsform, der Standby-Verbrauch sowie natürlich die Anzahl Betriebsstunden entscheidend, die der Roboter für seine Reinigungsarbeiten benötigt.

Zunächst einige wissenswerte Infos zu Lithium-Ionen Akkus, die den Strom aus dem Netz zwischenspeichern und dem Saugroboter diese Energie für seine Arbeit zur Verfügung stellen:

  • Geringe Selbstentladung: Die Selbstenladung von Lithium-Ionen-Akkus ist relativ gering und beträgt in etwa nur 3% bis 4% im Monat.

  • Kein Memory-Effekt: Li-Ionen-Akkus kennen keinen Memory-Effekt. Der Li-Ionen-Akku eines Saugroboters kann sooft geladen werden wie notwendig, auch wenn er noch eine Restladung besitzt. Das hat keinen negativen Einfluss auf die Lebensdauer des Akkus. Man muss sich also keine Sorgen machen, wenn der Roboter nach getaner Arbeit mit halbvollem Akku zur Ladestation zurückkehrt und neue Energie tankt, obwohl er noch nicht vollständig leer ist.

  • Tiefenentladung: Eine sog. Tiefenentladung gilt es unter allen Umständen zu vermeiden, da dieser Zustand den Akku dauerhaft schädigen und unbrauchbar machen kann. Von einer Tiefenentladung spricht man, wenn die Spannung unter einen definierten Grenzwert, die Entladeschlussspannung rutscht. Die Akkus von Markengeräten besitzen i.d.R. ein BMS (Batterie-Management-System), das diesen autom. in den Ruhezustand versetzt (abschaltet), falls der Mindestladewert unterschritten wird.

  • Integriertes Batterie-Management-System: Das Batterie-Management-System schützt den Akkumulator vor Tiefenentladung (siehe Punkt Tiefenentladung) und Überhitzung. Da Akkus beim Vollladen besonders beansprucht werden, stehen das Ladegerät und das BMS (Batterie-Management-System) während des Ladens im Dialog. Je mehr sich der Akku mit Energie füllt, desto geringer der Ladestrom. So wird der der Akku möglichst schonend geladen und nimmt keinen Schaden. Man spricht hier auch von einer Ladekurve, die bei niedrigem Akkustand hoch ist und mit zunehmenden Akkustand immer weiter abflacht.

  • Viele Ladezyklen:
    Abhängig von der Qualität des Akkus liegt die Lebensdauer eines modernen Li-Ionen-Akkus in etwa bei rund 1.000 Ladezyklen. Die genaue Zahl findet man i.d.R. in der Bedienunganleitung des jeweiligen Herstellers. Jetzt muss man aber keine Angst vor einen frühen Verschleiß durch häufige Teilladungen haben, denn diese Zahl bezieht sich auf einen vollen Lade- und Entladezyklus (100%). Jede Teilladung zählt also nur anteilmässig. Lädt man z.B. den Akku von 50% auf 100%, so entspricht das lediglich 0,5 Ladezyklen.

Neben dem Energiepreis gibt es weitere Rahmenbedingungen, die die Stromkosten eines Saugroboters beeinflussen:

  • Akku-Technologie: Wie bereits erwähnt besitzen moderne Saugroboter i.d.R. einen Lithium-Ionen-Akku, welcher sich von älteren Akku-Technologien durch eine Reihe Eigenschaften unterscheidet. Ältere Modelle verwenden teilweise noch sog. NiMH-Akkus (Nickel-Metallhydrid), die eine geringere Energiedichte haben und eine höhere Selbstentladung aufweisen. Zudem sollten NiMH-Akkus nur geladen werden, wenn sie vollständig leer sind, da sonst ein mit einem Verlust an Akku-Kapazität zu rechnen ist ("Memory-Effekt").

  • Navigationsstrategie: Roboter verwenden unterschiedliche Navigationsstrategien, um sich in einem Raum zu orientieren. Günstigere Geräte verwenden oft das Chaos-Prinzip ("Amöben-Strategie"), andere Saugroboter besitzen eine Kamera, die die Decke erfasst und daraus einen Grundriss ableitet. Höherwertige Saugroboter besitzen mitunter eine Laser-Navigation und sind so in der Lage eine besonders energieeffiziente Reinigungsstrategie umzusetzen.

  • Leistungsaufnahme: Die Hersteller geben für ihre jeweiligen Modelle eine Leistung in Watt an. Diesen auch als "Nennleistung" bezeichneten Wert nehmen wir als Grundlage für unsere Stromkosten-Kalkulation.

  • Standby-Verbrauch: Saugroboter oder generell elektrische Geräte mit Standby-Funktion verbrauchen nicht nur während ihrer Arbeit elektrischen Strom, sondern auch im Standby-Betrieb. Dieser Verbrauch ist aber deutlich geringer als während des normalen Betriebs und beträgt bei Staubsauger-Robotern i.d.R. nur 3-5 Watt pro Stunde.

  • Nutzungshäufigkeit / Betriebsstunden: Neben der Leistungsaufnahme ist auch die Einsatzzeit des Saugroboters für die Berechnung der voraussichtlich anfallenden Stromkosten entscheidend. Hier spielt die zu reinigende Fläche eine wichtige Rolle, aber auch die Navigationstrategie des Saugroboters. Roboter mit integrierter Laser-Navigation reinigen Räume i.d.R. schneller und effizienter als Geräte, die das Chaos-Prinzip ("Amöben-Strategie") verwenden.

Welches Gerät verursacht höhere Stromkosten - der traditionelle Bodenstaubsauger oder ein Saugroboter?

Moderne Bodenstaubsauger besitzen heutzutage eine Nennleistung im Bereich von etwa 600 bis 900 Watt, wobei 900 Watt der von der Europäischen Union (EU) definierte zulässige Maximalwert für die Leistungsaufnahme von Staubsaugern darstellt.

Saugroboter liegen mit 20 bis etwa 80 Watt Leistungsaufnahme deutlich unter den Werten eines traditionellen Staubsaugers.

Nachfolgend eine Beispielrechnung zum Stromverbrauch eines Saugroboters unter den angenommenen Rahmenbedigungen:

  • Rahmenbedingungen:

    1. Reinigungsfläche: 50 qm
    2. Wöchentliche Betriebsstunden: 10,5 (1,5 Std. täglich)
    3. Leistungsaufnahme Saugroboter: 30 Watt
    4. Ladedauer Saugroboter: 3 Std.
    5. Standby-Verbrauch Saugroboter: 3 Watt pro Std.
    6. Strompreis: 0,30 Cent pro Kilowattstunde (kWh)
  • Beispielrechnung (Saugroboter Stromkosten):

    • Stromverbrauch Betrieb: 10,5 Std. pro Woche x 52 Wochen x 30 Watt = 16,38 kWh
    • Stromverbrauch StandBy: 136,5 Std. pro Woche x 52 Wochen x 3 Watt = 21,29 kWh
    • Stromkosten: (16,38 + 21,29 = 37,67 kWh) x 0,30 Cent = 11,30 Euro
Hinweis

Die Zeitspanne von 136,5 Stunden für die Berechnung des Stromverbrauchs im Standby-Modus ergibt sich aus folgender Rechnung:

  • 7 Tage x 24 Stunden = 168 Stunden
  • ./. (7 Tage x 1,5 Std. Laufzeit pro Tag) = 10,5 Betriebsstunden
  • ./. (7 Tage x 3 Stunden Ladezeit pro Tag) = 21 Ladestunden
  • Standby-Zeit: 136,5 Stunden
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Bei der Beispielrechnung für einen Staubsauger gehen wir mit 1,5 Stunden pro Woche von deutlich weniger Reinigungszeit aus im Vergleich zum Saugroboter, bei dem für die gleiche Fläche mit 10,5 wöchentlichen Betriebsstunden kalkuliert wurde.

  • Rahmenbedingungen:

    1. Reinigungsfläche: 50 qm
    2. Wöchentliche Betriebsstunden: 1,5 Std.
    3. Leistungsaufnahme Staubsauger: 750 Watt
    4. Ladedauer Staubsauger: entfällt
    5. Standby-Verbrauch Staubsauger: entfällt
    6. Strompreis: 0,30 Cent pro Kilowattstunde (kWh)
  • Beispielrechnung (Staubsauger Stromkosten):

    • Stromverbrauch Betrieb: 1,5 Std. pro Woche x 52 Wochen x 750 Watt = 58,5 kWh
    • Stromverbrauch Standby: entfällt
    • Stromkosten: 58,5 kWh x 0,30 Cent = 17,55 Euro

In der nachfolgenden Tabelle stellen wir die Stromkosten für die Reinigung einer 50 qm Fläche aus unseren beiden Beispielrechnungen (Saugroboter vs. Bodenstaubstauger) gegenüber:

Staubsauger-Typ Stromverbrauch pro Jahr Stromkosten pro Jahr
Saugroboter 37,67 Kilowattstunden 11,30 Euro
Bodenstaubsauger 58,5 Kilowattstunden 17,55 Euro
+6,25 Euro

Man sieht, dass der Kostenvergleich zwischen Saugroboter und Bodenstaubsauger in Bezug auf die jährlichen Stromkosten zugunsten des Roboters ausfällt. Nichtsdestotrotz ist es i.d.R. so, dass der Roboter einen traditionellen Staubsauger nicht zu 100% ersetzen kann.

Viele Haushalte nutzen deshalb beide Gerätetypen für die Beseitigung von Staub und Schmutz.