Aus einem Kinde werden zwei: Was ist mit der Wäsche?

Aus eins und eins mach zwei – oder gleich vier. Wenn Nachwuchs unterwegs ist, sind die werdenden Eltern meist ohnehin schon sehr aufgeregt. Ein kleiner Spross ändert das Leben von jetzt auf gleich, stellt die Welt und den Alltag auf den Kopf. Er fordert alle Aufmerksamkeit ein und hat ganz besondere Bedürfnisse, denen die Neu-Eltern natürlich gerne nachkommen.

Mittendrin: Schlaflose Nächte durch das Babyphone, Haushaltschaos und Alltagsstress. Ist es nicht ein Baby, sondern gleich zwei, verdoppeln sich Stress, Aufregung und Chaos nicht etwa – sie potenzieren sich. Und mit ihnen auch der Wäscheberg. Was können Zwillingseltern tun?

Zwillinge

Abbildung 1:
Zwillinge sind Glück im Doppelpack – aber sie bedeuten auch doppelte Belastung, Stress, Chaos und vor allem viel, viel Wäsche.

Ganz davon abgesehen, dass sich mit den Zwillingen der Wäscheberg vergrößern wird und auch sonst in den ersten Jahren alles anstrengender von statten geht, sind die Eltern natürlich aufgeregt und voller Vorfreude auf die kleinen Wonneproppen. Gibt es etwas Schöneres als dieses doppelte Glück? Vermutlich wenig – dennoch bedarf es natürlich der entsprechenden Vorbereitung, um der Lage auch nach der Geburt noch Herr werden zu können.

Eine Zwillingsmama wird sich dabei im letzten Trimester nicht mehr ganz so „agil“ bewegen können wie eine Schwangere mit „nur“ einem Kind im Bauch, deswegen ist es wichtig, früh vorzusorgen und auf die Suche nach passendem Equipment zu gehen. Das bekommt noch einmal mehr Bedeutung durch den Gesichtspunkt, dass eine Mehrlingsschwangerschaft in der Regel in der 37. oder 38. Woche unterbunden wird. „Es sind ja noch drei Wochen“ fällt da ganz schnell weg, deswegen: Frühzeitig vorsorgen und am Ende entspannt auf die kleinen Chaosproduzenten warten.

Dabei gibt es dann einiges zu beachten. Denn die doppelte Ausstattung ist zum einen nicht ganz günstig, zum anderen auch nicht immer sehr praktisch. Zwei Babybetten können hinderlich sein, da die Babys schon im Mutterleib eine sehr enge Bindung zueinander haben und so in der Regel auch lieber zusammen schlafen als alleine. Diese jetzt zu trennen, kann zu einer unangenehmen Umstellung des Rhythmus kommen und zu einem unruhigen Schlaf.

Waschmaschine beladen

Abbildung 2:
Dem Wäscheberg Herr zu werden - das geht nur mit guter Vorbereitung und cleverer Planung. Eine große Waschmaschine ist dabei von Vorteil, genauso aber auch viel Kleidung für die Kleinen. Das ist am Ende eine Kostenfrage.

Besser ist es da, anfänglich erst einmal auf ein Babybett zu setzen, das erweiterbar ist. Zu Beginn können die ohnehin kleiner geborenen Zwillinge auch zusammen in einem normalen Bettchen schlafen – passt dieses Arrangement gut, kann eine Erweiterung dazu gebaut werden. Haben die beiden Kinder allerdings einen unterschiedlichen Schlafrhythmus und wecken sich stets gegenseitig auf, folgt daraus, dass auf Dauer ein zweites Bett angeschafft werden muss. Und die gemeinsame Schlafstätte hat einen weiteren Vorteil: Weniger Wäsche.

Denn an dieser Stelle gilt es bei den Zwillingen zu sparen, wo es geht. Bei Babys und Kleinkindern häuft sich ohnehin ein Vielfaches an Wäsche an. Da die Kinder dabei zu Beginn nicht so viele Klamotten haben - da sie zu schnell aus den jeweiligen Größen wachsen, als dass es sich lohnen würde - muss auch schlicht und ergreifend öfter gewaschen werden, als vielleicht von vorher gewohnt. Bei den Zwillingen gibt es da grundsätzlich eine wichtige Entscheidung: Entweder die Eltern schaffen viel Kleidung an und eine größere Waschmaschine, was zu weniger Waschgängen führen würde, oder aber es wird wenig Kleidung angeschafft, die Waschmaschine dafür aber öfter in Betrieb genommen.

Beides ist gewissermaßen eine Kosten-Nutzen-Rechnung, die die Eltern für sich machen müssen, sowie die Überlegung ob sich Strom- und Wasserkosten mit der Anschaffung der Babykleidung (die ja sonst hinterher auch wieder verkauft werden könnte) gegenrechnen lässt. Bei der Entscheidung zum „normalen“ Waschaufwand wird Zwillingseltern sonst zu etwa zehn Bodys in der Erstausstattung geraten, die dann nach und nach durch größere Größen erweitert wird.

Entscheidet man sich für weniger Kleidung, sollte neben der Waschmaschine auch ein Trockner vorhanden sein, so dass saubere Kleidung schnellstmöglich wieder zur Verfügung steht. Hier bieten sich vor allem Wärmepumpentrockner an, die sich durch eine besonders hohe Energieeffizienz auszeichnen. Um das Trocknen der Wäsche im Keller auf der Wäscheleine zu optimieren, kann auch ein elektrischer Luftentfeuchter gute Dienste leisten, da diese Geräte der Luft die Feuchtigkeit entziehen und so die Wäsche so wesentlich schneller trocknen lassen.

Im Hinblick auf Babykleidung empfiehlt es sich, nicht alles neu zu kaufen. Natürlich machen frischgebackene Eltern das gerne, allerdings sei ihnen gesagt, dass es auf Dauer ein erheblicher finanzieller Aufwand wird, zumal die Kleinen schnell an Größe und Gewicht zulegen und so immer wieder neue Stücke brauchen. Auf Leihgaben von Freunden, Verwandten und Bekannten zurückzugreifen ist eine gute Idee, genauso wie auf Basaren, Flohmärkten und Onlineplattformen wie Mamikreisel nach gebrauchten Stücken Ausschau zu halten.

Das ist gleich doppelt schlau, denn diese Stücke sind schon mehrfach gewaschen und enthalten deshalb deutlich weniger Schadstoffe, als neue Kleidungsstücke. Frisch aus dem Handel können diese sonst stark belastet sein und so Allergien auslösen bzw. die empfindliche Haut der Säuglinge belasten. Wird dennoch neu gekauft, sollte die Kleidung vor dem ersten Tragen mindestens einmal gewaschen werden – schließlich ist nicht bekannt, mit welchen Stoffen in der Produktion gearbeitet wurde und womit sie dann im Handel in Kontakt kamen.

Darüber hinaus empfiehlt es sich allerdings, so wenig wie möglich zu waschen und nicht zu zimperlich zu sein. Das ist leichter gesagt als getan – Milchflecken fangen schließlich an zu riechen, mit der ersten Fütterung von Beikost ist dann ohnehin nach jedem Essen ein Umziehen angesagt, da der Brei häufig nicht nur auf dem Lätzchen landet, sondern eben auch auf der Kleidung. Handelt es sich dann noch um zwei Kinder, die sich gegenseitig voll schmieren und mit den Patschhändchen besudeln, ist das doppelter Aufwand.

Babymahlzeit

Abbildung 3:
Spätestens wenn die Kleinen anfangen mehr oder minder selbstständig zu essen, wird die Sauerei groß. Umziehen nach jeder Mahlzeit ist dabei keine gute Option.

Aber statt dreimal täglich Klamotten zu wechseln ist es besser, eine gewisse Laissez-Faire Haltung einzunehmen. Erst nach dem Abendessen wird dann das dreckige Oberteil getauscht, oder stattdessen wird gar ein lockeres Hemd für jede Mahlzeit gewählt, das jeweils einfach über die Kleidung gezogen wird – schon ist nur ein Kleidungsstück reif für die Waschmaschine, wo sonst zwei Mal drei landen würden.

Auch so kommt über die Woche sicherlich mehr als genug Wäsche beisammen. Beim Waschgang selbst ist es dann wichtig, sich an sanftes Waschmittel zu halten. Alles andere mag zwar verlockend sein, um die Flecken aus der Kleidung zu kriegen, am Ende aber bleibt häufig ein Rest des Waschmittels in der Kleidung zurück. Gerade bei empfindlicher Baby-Haut kann das zu Irritationen führen. Ebenso steht Weichspüler im Verdacht, Allergien auszulösen.

Zwillinge bedeutet jedoch nicht nur mehr Wäsche, sondern auch mehr Abwasch. Deshalb sollte im Haushalt auf jeden Fall ein Geschirrspüler vorhanden sein, der den Abwasch automatisch erledigt.

Deswegen ist es grundsätzlich besser, auf natürliche Produkte zu setzen, statt alles mit aggressivem Desinfektionsreiniger abzutöten. Statt Weichspüler lässt sich nach alter Hausfrauenmanier auch Essig verwenden, um die Wäsche weicher zu machen – dieser wirkt der Verhärtung durch den Kalk im Wasser entgegen. Auch andere Hausmittel können dabei helfen, die Wäsche zu säubern.

Statt mit herkömmlichem Fleckentferner können die meisten Flecken mit Gallseife vorbehandelt werden, Milchflecken werden vor dem Waschen mit kaltem Wasser ausgespült und Grasflecken können mit Zitronensaft behandelt werden. Sollte Spinat auf der Kleidung gelandet sein, kann dieser mit einer Kartoffelhälfte eingerieben werden, diese hilft, die grüne Färbung zu lösen.

Weichspüler/Waschmittel

Abbildung 4:
Aggressive Waschmittel und Weichspüler können auch auf Baby-Haut aggressiv wirken und Allergien verursachen – deswegen ist es besser, auf natürliche Mittel zu setzen.

So kann die Kleidung der Kinder bei niedrigen Temperaturen gewaschen werden, 30 bis 40 ° C schonen die Stromrechnung, die Umwelt und die Fasern an sich, so dass die Klamotten länger getragen werden können – wenn sie denn passen. Bei Bettwäsche ist allerdings zu 60 bis 95 ° C geraten, da nur so wirksam Milben abgetötet und ihre Hinterlassenschaften weggespült werden können. Das kann sonst gerade für allergiebetroffene Kinder zu einer erheblichen Belastung werden. (Anmerkung: Auch Pollen lösen häufig Allergien bei Kleinkindern aus. Hier sollte über den Einsatz eines Luftreinigers zur Säuberung der Raumluft im Kinderzimmer nachgedacht werden).

So ist der Wäscheberg simpel, aber auf natürliche Art beseitigt, die Baby-Haut wird geschont und nebenbei auch noch die Nerven der Eltern, die sich sonst mit Fragen zu Ausschlägen und Allergien rumschlagen dürften. Ebenfalls hilft es, dem Wäscheberg mit einer entspannten Einstellung gegenüber zu treten. Nicht alles muss klinisch rein sein. Natürlich sollen sich in der Wäsche keine Keime vermehren können – ein angesabbertes Oberteil jedoch gehört nicht zu den akuten Gefahren für einen Säugling.

Im Umkehrschluss müssten sonst schließlich auch jegliche Kuscheltiere und Gebrauchsgegenstände ständig gewaschen und / oder desinfiziert werden. Und - ganz wichtig – stets im Hinterkopf behalten, dass die Kleinen von ganz alleine groß werden - irgendwann ist das Alltags-Drama mit den zwei Säuglinge dann auch wieder vorbei.


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