Der Fleck muss weg: Mit Hausmitteln gegen Flecken vorgehen

Kleidungungsstück mit Flecken

Abbildung 1:
Flecken auf der Kleidung sind ärgerlich, aber kein Grund zum Verzweifeln. Unsere praktischen Tipps helfen Ihnen bei der erfolgreichen Beseitigung.

Das Malheur ist schnell passiert, der Kaffee auf der Bluse oder die Sahnetorte auf dem Teppich gelandet. Im Alltagsleben gibt es unzählige Situationen, die für Textilien aller Art mit Verschmutzungen enden.

Was aber tun, wenn sich die Flecken als widerspenstig erweisen und der Griff zur Chemiekeule vermieden werden soll? Schauen Sie einfach nach, was Ihre Schränke noch so hergeben, denn oft sind es gängige Hausmittel, die für Abhilfe sorgen können.

Praktisch ist es schon: Statt eines chemischen Reinigungsmittel für jeden nur erdenklichen Fleck, reichen schon die alltäglichsten Haushaltsmittel aus, um ein ebenso sauberes Ergebnis zu liefern. Besonders vorteilhaft ist das in Fällen, in denen schnelles Handeln gefragt ist und keine Zeit mehr bleibt, um im nächsten Laden das passende Fleckenmittel einzukaufen.

Verfügbarkeit und Wirkung der Haushaltsmittel, gepaart mit der Dringlichkeit der Lage, sollten trotzdem nicht zu übereiligem Handeln verleiten. Bei falscher Anwendung – etwa zu großem Druck beim Auftragen – kann es nämlich durchaus passieren, dass die Verschmutzung nicht nur nicht beseitigt, sondern sogar noch verschlimmert wird.

Darüber hinaus sind weitere Schäden an den Textilien nicht ausgeschlossen, gerade wenn diese ohnehin empfindlich sind. Da gesellt sich dann im Ergebnis womöglich ein weiterer Fleck zu den bereits vorhandenen.

Die Devise beim Umgang mit Haushaltsmitteln muss daher lauten: Immer vorsichtig vorgehen! Probieren Sie die Mittel der Wahl vorher besser an einer unbedenklichen Stelle aus, um verfärbtes oder kaputtes Gewebe zu vermeiden.

Selbst wer nicht im Freien mit schwerem Gerät arbeitet, wird sich über die eine oder andere Verunreinigung der Kleidung ärgern. Das Ausmaß wird mit allergrößter Wahrscheinlichkeit deutlich geringer ausfallen als z.B. bei einem Landschaftsgärtner, der mit Heckenschere und Kettensäge arbeitet, dennoch wollen Filzstiftflecken und Kugelschreiberspuren erst einmal rückstandslos beseitigt werden – zur Not sogar von Möbeln oder Tapeten.

Sowohl Kugelschreiber- als auch Filzstiftflecken lassen sich mit verschiedenen Hilfsmitteln entfernen. Haarspray beispielsweise bindet die Flecken, die beim nächsten Waschen dann einfach ausgespült werden. Dazu müssen die verschmutzten Stellen allerdings solange eingesprüht werden, bis sie nass sind. Anschließend einfach trocknen lassen.

Hinweis:
Bei Permanentmarkern stoßen die Hausmittel dennoch an ihre Grenzen. Nagellackentferner, der Aceton enthält, kann zwar helfen, allerdings ist er unter Umständen zu aggressiv für den Stoff. Ähnlich verhält es sich im Übrigen auch mit Gallseife, die nur bei unempfindlichen Textilien zum Einsatz kommen sollte.

Einmal die Mine des Kugelschreibers offengelassen, schon hat das neue Hemd eine unerwünschte Verzierung. Um diese loszuwerden, gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  • Sprühen Sie den Fleck mit Haarspray ein, lassen es kurz einwirken und tragen dann eine Mischung aus Essigessenz und Wasser (zu gleichen Teilen, zur Sicherheit empfiehlt sich ein Mischverhältnis von 1/3 Essig zu 2/3 Wasser) mit einem Tuch auf. Mit einer Zahnbürste kann der Fleck nun ausgebürstet werden. Wichtig: Immer in Faserrichtung bürsten.
  • Das betroffene Kleidungsstück über Nacht in einem Milchbad einweichen. Am nächsten Tag wie gewohnt in der Waschmaschine waschen und im Trockner trocknen. Der Fleck kann aber auch mit einem in Milch getränkten Tuch eingerieben werden – aber nicht zu fest, sonst dringt die Farbe zu tief in das Gewebe ein.
  • Sie können alternativ auch Zitronensaft auftragen, allerdings ist dazu das Zeitfenster vergleichsweise klein. Auch in diesem Fall kommt die Kleidung anschließend in die Waschmaschine.

Eine allzu beschwingt aufgeschriebene Notiz, ein kurzes Abrutschen des Kugelschreibers vom Papier, schon ist der Fleck auf dem Schreibtisch gelandet. Dort muss er allerdings nicht bleiben:

  • Geben Sie Essigessenz auf den Fleck und benutzen sie eine weiche Bürste, um diesen zu behandeln. Mit einem feuchten Tuch lassen sich danach die vorbehandelten Rückstände entfernen.
  • Eine andere Möglichkeit ist Zahnpasta, denn diese lässt sich wie eine Art Scheuermilch verwenden. Auf den Fleck auftragen, mit der Bürste darüber gehen und feucht abwischen.
Wandmalerei

Abbildung 2:
Ein unbeobachteter Moment, die richtigen Stifte und eine große Portion kindlicher Kreativität – immerhin ist ein solches Kunstwerk nicht zwingend Grund für einen neuen Anstrich.

Dieses Szenario entsteht nur unter ganz besonderen Voraussetzungen oder falls Kinder im Haus sind. Es ist also nicht sehr wahrscheinlich, kann aber vorkommen:

  • Den Fleck mit Haarspray besprühen und danach mit Essigessenz abwischen. Dabei immer in Richtung des Strichs arbeiten.

Eine kleine Unachtsamkeit und schon landet das frisch gebrühte Heißgetränk aus dem Kaffeevollautomaten überall, nur nicht dort, wo es hinsoll. Mit einfachen Haushaltsmitteln lassen sich die braunen Flecken jedoch wieder entfernen – je schneller Sie dabei handeln, desto besser wirken die Hausmittelchen:

  • Einen frischen Kaffeefleck können Sie mit kohlensäurehaltigem Wasser und etwas Spülmittel (im Zweifelsfall geht auch flüssige Handseife) vorbehandeln, mit der nächsten Wäsche sollte er dann verschwunden sein. Diese Kombination funktioniert ebenfalls bei auf Teppich verschüttetem Kaffee.
  • Ist der Fleck bereits eingetrocknet, richten Sie mit Mineralwasser und Spülmittel nichts mehr aus. Greifen Sie in einem solchen Fall besser zu Gallseife. Vorsichtig die verschmutzte Stelle betupfen, anschließend das Kleidungsstück in die Wäsche geben.

In der Küche und beim Essen sind gelegentliche Flecken nahezu unvermeidlich. Damit Tomate, Karotte oder Rotwein aber keine bleibenden Andenken an ein gelungenes Menü oder einen schönen Abend werden, reichen oft schon wenige Handgriffe aus, um vermeintlich hartnäckige und schwierig zu entfernende Flecken loszuwerden.

Italienische Küche steht bei Ihnen hoch im Kurs, aber die fast nicht zu vermeidenden Saucenspritzer sind Ihnen ein Ärgernis? Müssen sie gar nicht sein, denn Tomatenflecken lassen sich auch gut mit einfachen Mitteln entfernen. Allerdings kommt es bei der Vorgehensweise auf die Zusammensetzung der Sauce an: Besonders Fertigprodukte enthalten oft Zutaten – Öl, Fett, Essig oder Zucker – die eine andere Behandlung erforderlich machen:

  • Bei reiner Tomatensauce entfernen Sie vorsichtig so viel wie möglich vom betroffenen Kleidungsstück und drehen dies anschließend auf links. Lassen Sie nun kaltes Wasser über den Fleck laufen – auf diese Weise gerät die Tomatensauce nicht noch tiefer in das Gewebe. Reiben zu diesem Zeitpunkt unbedingt vermeiden!

    Danach nehmen Sie ein feuchtes Tuch zur Hand, tragen ein wenig Waschmittel auf und waschen den Fleck mit kreisenden Bewegungen aus. Den Rest erledigt die Waschmaschine.

  • Öl- oder fetthaltige Tomatensauce muss mit einem enzymhaltigen Flüssigwaschmittel behandelt werden. Die verschmutzte Stelle nur betupfen, anschließend mit kaltem Wasser ausspülen und zur Wäsche geben.
  • Enthält die Sauce Essig und Zucker, sollten Sie ebenfalls nur kaltes Wasser nutzen – warmes oder heißes Wasser sorgen nur dafür, dass sich der Fleck noch mehr im Stoff festsetzt.
Tomatensauce im Gesicht

Abbildung 3:
Tomatensauce ist lecker, neigt aber dazu, nicht nur in Mund und Magen zu landen. Kleidung lässt sich von ihr aber ebenso leicht befreien, wie Finger und Gesicht.

Sie sind ein fester Bestandteil der Küche und das umso mehr, wenn kleine Kinder im Haus sind. Karotten färben allerdings nicht nur die Finger, sondern auch Kleidungsstücke:

  • Ein ebenso bewährtes wie einfaches Vorgehen bleibt das übliche Waschen und das Trocknen der Kleidung an der Sonne – denn das Beta-Carotin, also der in den Karotten enthaltene Farbstoff, zerfällt durch Sonneneinstrahlung. Ganz verschwunden ist der Fleck womöglich trotzdem erst nach mehrmaligem Wiederholen dieser Prozedur.
  • Beta-Carotin ist außerdem fettlöslich und kann daher vorsichtig mit einem Tuch und etwas Pflanzenöl vorbehandelt werden. Dies setzt allerdings voraus, dass das Öl anschließend ebenfalls ordentlich beseitigt wird. Wasser und ein fettlösendes Spülmittel helfen dabei schon.

Zu einem guten Essen oder einem lauschigen Abend zu zweit oder mit Freunden gehört für viele ein Glas Rotwein dazu. Auf die Kleidung gehört der allerdings nicht. Ein Rotweinfleck ist allerdings überhaupt kein Grund für Panik, schließlich gibt es eine ganze Reihe von Möglichkeiten, diese wieder loszuwerden.

  • Einfachstes Mittel gegen diese Art Flecken: Speisesalz. Einfach den Fleck mit trockenem Salz bestreuen, dann wird die Flüssigkeit aus den Textilfasern aufgenommen. Hat das nicht ausgereicht, können Sie auch mit Salz und klarem Wasser arbeiten und beides mit einer Bürste in den Stoff einarbeiten. Sofern vorhanden wirkt Babypuder übrigens ganz ähnlich wie Salz.
  • Ebenso bewährt wie bekannt ist der Trick mit dem Weißwein. Nach dem Motto „Gleiches mit Gleichem vergelten“ gießen Sie einfach etwas Weißwein – alternativ geht auch Prosecco – über den Rotweinfleck, durch die Säure wird der Fleck ausgebleicht.
  • Bei älteren Rotweinrückständen hilft eine Kombination aus Zitronensaft und Salz. Dazu beträufeln Sie zunächst die betroffene Stelle mit ein wenig Zitronensaft und geben anschließend das Salz darüber. Danach wie gehabt abbürsten und in die Waschmaschine geben.

Bildnachweise:
  • Abbildung 1: Fotolia.com © nexusseven
  • Abbildung 2: Fotolia.com © galina_d
  • Abbildung 3: Fotolia.com © Africa Studio