Haltbarkeit im Kühlschrank: So lange bleiben Lebensmittel frisch

Werden Fleisch, Wurst, Salate und Co. im Kühlschrank aufbewahrt, sind sie unbegrenzt haltbar – Ein Trugschluss, der so nicht stimmt. Die Lebensdauer ist abhängig von verschiedenen Faktoren, darunter Temperatur oder Art des Lebensmittels sowie seine Aufbewahrung. Unverschlossen sind Wurstwaren oder Fleisch beispielsweise auch im Kühlschrank weniger lange genießbar. Um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden und die Lebensmittel haltbar zu machen, helfen die folgenden Tipps.

Lebensmittel im Kühlschrank
Abbildung 1: Die Haltbarkeit von Lebensmitteln in Kühlschränken variiert stark. Ein zusätzliches Gefrierfacherweitert den Zeitraum deutlich.

Viele Produkte haben ein Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD), was meist gut ersichtlich auf der Verpackung prangt. Es zeigt, wie lang die Lebensdauer mit der richtigen Lagerung sein kann. Doch das MHD sorgt bei vielen Verbrauchern auch für Verwirrung, denn sie schmeißen das Produkt bei dessen Erreichung häufig zu Unrecht weg.

Das muss nicht sein, denn die richtige Lagerung sorgt dafür, dass Lebensmittel und Co. häufig noch viel länger verzehrt werden können. Um einen Genuss-Check vor dem Wegwerfen zu machen, am besten:

  • Verpackung ansehen und auf Veränderungen (beispielsweise Wölbungen) achten
  • das Lebensmittel unter die Lupe nehmen und auf Schimmel oder andere Hinweise auf Verderblichkeit schauen
  • die Nase bemühen und am Produkt riechen (Milch riecht beispielsweise sauer, wenn sie nicht mehr genießbar ist).

Bei Unsicherheit, ob die Haltbarkeit im Kühlschrank noch gegeben ist, kann das Lebensmittel auch vorsichtig probiert werden. Unbedingt darauf achten, nur eine kleine Menge zu sich zu nehmen. Ist das Lebensmittel tatsächlich verdorben, könnten größere Probiermengen zu Bauchschmerzen, Unwohlsein bis hin zu einer Lebensmittelvergiftung führen.

Es gibt einige Tricks, mit denen sich Essen länger haltbarer machen lässt. Manchmal jedoch hilft auch Improvisation nichts. Zeigt sich auf Käse oder Brot beispielsweise eine Schimmelbildung beim Öffnen der Verpackung, sollte der Nachhaltigkeitsgedanke unbedingt beiseitegeschoben werden. Sicherlich schade, aber diese Lebensmittel sind leider nicht mehr genießbar.

Schimmelpilz an der betroffenen Stelle zu entfernen, bringt nichts. Die Sporen könnten sich bereits auf die anderen Areale der Produkte verbreitet haben. Damit ist das Lebensmittel ungenießbar und sollte tatsächlich in den Abfalleimer wandern.

Wie lange bleiben Fisch, Geflügel und Fleisch im Kühlschrank tatsächlich frisch? Die richtige Lagerung und Verpackung haben einen maßgeblichen Einfluss auf die Haltbarkeit im Kühlschrank. Grundsätzlich sind frische Waren mehrere Tage haltbar, allerdings nicht mehrere Monate oder sogar Jahre.

Die Erfahrung zeigt, dass Lebensmittel durchschnittlich nach so vielen Tagen verderben:

  • frischer Aufschnitt: vier bis sechs Tage
  • Hackfleisch: ein bis zwei Tage
  • Geflügel (Stück): ein bis zwei Tage
  • Eier (roh): drei bis fünf Wochen
  • Eier (gekocht): mehr als eine Woche
  • geöffnete Milch: bis fünf Tage

Ein weitverbreiteter Irrglaube: Die Haltbarkeit im Kühlschrank von Essensresten bzw. Gekochtem kann über eine Woche betragen. Ein Trugschluss, denn meist bleiben die Speisen auch gekühlt, mit den richtigen Einstellungen im Kühlschrank nur drei bis vier Tage genießbar.

Wer die Haltbarkeit verlängern möchte, kann zusätzliche Geräte nutzen, vor allem den Gefrierschrank. Hier lassen sich auch verarbeitete Waren etwas länger aufbewahren. Ein weiterer Geheimtipp: Vakuumieren. Wird das Essen luftdicht verschlossen, hält es sich auch im Kühlschrank und natürlich auch im Gefrierschrank deutlich länger.

Salate (u. a. Kopf- oder Feldsalat), anderes Gemüse und Obst lassen sich im Kühlschrank ebenso knackig-frisch lagern. Abhängig von dem Lebensmittel gibt es auch hier deutliche Unterschiede. Entscheidend für die Haltbarkeit im Kühlschrank ist die richtige Aufbewahrung, vor allem die optimale Temperaturzone.

Äpfel sind beispielsweise gut gekühlt bis zu sechs Monate, Kiwis bis zu vier Monate haltbar. Weintrauben können bei richtiger Lagerung (ohne vorheriges Abwaschen) bis zu drei Monaten gelagert werden. Es gibt einige Obstsorten, die deutlich empfindsamer sind und möglichst frisch verarbeitet werden sollten. Hierzu gehören Erdbeeren und Himbeeren, denn sie sind bei voller Reife bis ca. fünf Tage im Kühlschrank haltbar.

Festeres Obst wie Johannisbeeren, Stachelbeeren oder Zwetschgen kann bis zu drei Wochen im Kühlschrank gelagert werden. Kirschen, Heidelbeeren oder Marillen sind gut gekühlt auch bis zu zwei Wochen haltbar.

Obst und Gemüse
Abbildung 2: Bei der Aufbewahrung von Obst und Gemüse im Kühlschrank spielt die Temperaturzone einewichtige Rolle. Während Äpfel oder Kiwis mehrere Wochen gelagert werden können, sindes bei Erd- und Himbeeren zur wenige Tage.

Viele Gemüsesorten sind mehrere Wochen oder sogar Monate haltbar. Doch entgegen landläufiger Meinung gibt es auch Gemüse, welches bereits nach einer Woche nicht mehr genießbar ist. Die Haltbarkeit für Gemüse unterscheidet sich deutlich, u. a.:

  • Pilze, Spinat, Erbsen oder Zwiebeln: maximal eine Woche
  • Radieschen: ca. eine Woche
  • Karotten, Knoblauch und Weißkohl: bis zu sechs Monate
  • Kräuter: bis zu einem Monat
  • Spargel: bis zu zwei Wochen
  • Rhabarber: bis zu drei Wochen.

Damit sich auch Gemüse möglichst lange frisch, gut gekühlt hält, sollte es optimal verpackt werden. Vor allem unverarbeitet bleibt es deutlich länger frisch. Werden Karotten beispielsweise geschält in den Kühlschrank gelegt, kann die Oberfläche austrocknen, auch bei guter Kühlung. Die Haltbarkeit wird damit deutlich verkürzt. Deshalb Gemüse möglichst direkt nach dem Kauf und ohne Verarbeitung auf dem Herd in den Kühlschrank ins dafür vorgesehene Fach legen.

Die meisten Kühlschränke verfügen über verschiedene Fächer, welche sich individuell in der Gradzahl regeln lassen. Der Aufbau sieht dafür fast immer gleich aus:

  1. ganz unten Einschubkästen
  2. zwei oder mehr Fächer obendrüber
  3. Stauraum in der Kühlschranktür

Wer noch ein altes Gerät besitzt, könnte über einen Neukauf nachdenken, denn die innovativen Geräte helfen gegen Lebensmittelverschwendung. Wie das geht? Durch die unterschiedlichen Temperaturregionen lassen sich Obst, Gemüse und andere Produkte optimal aufbewahren und sind länger genießbar.

In der Praxis zeigt sich, dass jedoch nur wenige Verbraucher wissen, in welches Fach die Produkte wirklich gehören. In das Gemüsefach kommen, wie es der Name schon sagt, vor allem Südfrüchte, Salat und Gemüse. Hier herrscht ein angenehmes Klima, sodass die Produkte mehrere Tage oder sogar Wochen wohltemperiert haltbar sind.

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In dem unteren Fach über dem Gemüsefach finden Wurst, Fleisch, Fisch, Obst sowie Wintergemüse Platz. In das mittlere Fach kommen sämtliche Milchprodukte (Joghurt, Käse, Milch, Sahne). Wichtig: Optimal ist dieses Fach auch für bereits zubereitete Lebensmittel oder den Teig, den man mit der Küchenmaschine angerührt hat.

In das obere Fach kommen insbesondere Getränke, grober Käse und größere Südfrüchte. Bleibt noch die Kühlschranktür. Sie bietet Platz für Butter, Eier, Marmelade, Getränke oder auch Soßen, die man später z.B. in der Mikrowelle warmmacht.

Mit der optimalen Verpackung bleiben die Lebensmittel im Kühlschrank noch länger frisch. Milchprodukte sollten immer möglichst ungeöffnet im Kühlschrank aufbewahrt werden. Gekochte Speisen sind bestenfalls mit einem festen Deckel zu verschließen.

Die richtige Aufbewahrung sorgt nicht nur für eine längere Haltbarkeit, sondern vermeidet außerdem unangenehme Geruchsausbreitung im Kühlschrank.

Tipp: Die regelmäßige Pflege des Kühlschranks beeinflusst die Haltbarkeit der Lebensmittel ebenso. Wer die Fächer nicht regelmäßig säubert, muss womöglich mit Geruchsbelästigung leben. Außerdem können Rückstände von Speisen einen Nährboden für Bakterien und Co. bilden.


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