Fensterputzen wie die Profis: Die besten Methoden und Hilfsmittel

Streifenfreier Durchblick, ohne dafür einen Fensterprofi bezahlen zu müssen. Das kann jeder, mit den richtigen Tipps - dafür wird gar nicht viel Zubehör benötigt. Fensterputzen wie die Profis funktioniert sogar mit einfachen Hilfsmitteln und Wasser.

Fensterreinigung
Abbildung 1: Fensterputzen wie die Profis: Unser Ratgeber verrät Ihnen die Kniffe professioneller Fensterreiniger für saubere, schlierenfreie Glasflächen.

Die erste Regel, wenn es um Fensterputzen wie die Profis geht: Der richtige Zeitpunkt ist Gold wert. Früh am Morgen oder mitten in der Nacht – keine gute Idee, um das Glas streifenfrei zu bekommen. Stattdessen gilt:

  • tief stehende Sonne ausnutzen
  • putzen, wenn der Himmel mit Wolken bedeckt ist

Sonnenstrahlen zaubern positive Energie und motivieren häufig zum Putzen. Allerdings hat die direkte Sonneneinstrahlung einen Nachteil: Befindet sich Wasser auf der Scheibe und scheint die Sonne stark darauf, verdunstet es schneller.

Die Folge: Der eigentliche Reinigungseffekt kann gar nicht mehr optimal ausgenutzt werden. Deshalb dann putzen, wenn das Wetter weniger schön ist, aber es nicht regnet.

Damit der Schmutz möglichst rückstandslos ohne Schlieren von den Glasflächen entfernt wird, müssen es nicht immer die teuren Hilfsmittel sein - es geht auch mit vergleichsweise kostengünstigen Haushaltsmitteln:

  • Essig
  • Zitronensaft
  • Alkohol
  • Spiritus
  • Schwarzer Tee
  • Spülmittel
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Essig ist ein multifunktional einsetzbares Hausmittel, was auch bei Fensterflächen wahre Wunder bewirken kann. Dafür wird ein kleiner Essigspritzer in das Putzwasser gegeben. Ist das Wasser besonders kalkhaltig, ruhig etwas großzügiger mit der Essigzugabe sein. Aber Vorsicht: Essig kann die Haut reizen. Deshalb unbedingt beim Putzen Handschuhe tragen.

Durch die Säure wirkt auch Zitronensaft besonders reinigend für die Fenster. Kalkflecken auf dem Fenster verschwinden durch einen Spritzer Zitronensaft fast wie von selbst.

Fettige Fingerspuren auf den Glasflächen? Nichts ist störender als solche Spuren. Gleichzeitig lassen sich die Fettrückstände nur schwerlich beseitigen. Behilflich dabei ist ein Hausmittel der besonderen Art: Hochprozentiger Alkohol, der verschiedene Vorzüge vereint:

  • fettlöslich
  • desinfizierend
  • biologisch abbaubar

Auch beim Fensterputzen mit Alkohol gilt: Handschuhe tragen. Am besten wird der Alkohol auf ein Mikrofasertuch oder einen Schwamm aufgetragen und vorsichtig auf der Glasfläche verteilt. Der Alkohol kann auch dabei helfen, Rahmen von hartnäckigen Rückständen zu befreien. Nach dem Abwischen mit der alkoholischen Lösung unbedingt mit klarem Wasser noch einmal nacharbeiten.

Mikfrofasertuch
Abbildung 2: Mit etwas Alkohol und einem Mikrofasertuch lassen sich auch hartnäckige Rückstände beseitigen.

Spiritus ist fester Bestandteil in nahezu jedem konventionellen Glasreiniger. Er ist auch in konzentrierter Form erhältlich und lässt sich im Putzwasser nutzen. Ein netter Nebeneffekt: Der Spiritus im Putzwasser sorgt dafür, dass künftig Regentropfen wie von Geisterhand vom Fenster abperlen.

Tipp: Eine besonders nachhaltige Möglichkeit, um Fettrückstände vom Fenster zu entfernen: Schwarzer Tee, einfach aufkochen und die abgekühlte Flüssigkeit mit dem Putzlappen verarbeiten. Der Tee lässt sogar hartnäckige Vogelkotrückstände verschwinden.

Was ist wirklich notwendig, um in Profimanier die Fenster schön sauber zu bekommen? Wer schon einmal Profis bei der Arbeit beobachtet hat, sieht, dass sie häufig gar nicht viel Ausrüstung dabeihaben.

Wichtig für ein erfolgreiches Fensterputzen sind folgende Hilfsmittel:

  • Gummiabzieher
  • Schwamm (am besten mit verschiedenen Oberflächen)
  • Mikrofasertuch
  • Baumwolltuch (ohne Fusselbildung)
  • kleiner Besen

Um zunächst grobe Rückstände am Rahmen oder auf dem Glas zu entfernen (beispielsweise Spinnenweben) ist ein kleiner Besen hilfreich. Zum Einseifen des Glases und des Rahmens sind Schwämme ideal. Sie gibt es in verschiedenen Materialien. Abhängig von der Rahmenart sollte der passende Schwamm gewählt werden. Handelt es sich um empfindlichen Kunststoff, unbedingt auf eine weiche Schwammoberfläche achten.

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Das aufgebrachte Wasser auf dem Glas muss möglichst ohne Streifen* entfernt werden. Hierfür ist ein Gummiabzieher hilfreich. Mittlerweile gibt es sogar professionelle Fenstersauger, welche diese Aufgabe übernehmen.

Wer die technische Unterstützung nicht hat, braucht zum Nacharbeiten ein Tuch, um das Tropfwasser nach dem Abziehen zu entfernen. Im Anschluss noch einmal das Fensterleder oder das Mikrofasertuch verwenden, um die allerletzten Wasserrückstände aufzunehmen. Falls kein Leder oder Tuch zur Hand ist, kann auch Zeitungspapier helfen.

Wie wird überhaupt richtig geputzt? Gibt es eine spezielle Technik, die professionelle Fensterreiniger anwenden? Tatsächlich ist hier oft eine nahezu identische Vorgehensweise zu beobachten:

  1. groben Staub bzw. Dreck vom Fenster entfernen
  2. einseifen
  3. abziehen
  4. nacharbeiten

Das Einseifen erfolgt in einer besonderen Technik: in Schlangenform. Dadurch wird sichergestellt, dass wirklich jeder Zentimeter der Fensterflächen optimal mit Schaum bedeckt ist. Abhängig vom Verschmutzungsgrad wird der Schaum kurz auf der Oberfläche belassen, bevor er mit dem Abzieher beseitigt wird.

Fensterfläche abziehen
Abbildung 3: Das aufgetragene Wasser sollte von der Glasfläche mit einem Gummiabzieher oder einem Akku-Fenstersauger abgezogen bzw. abgesaugt werden.

Damit späteres Polieren kaum noch notwendig ist und keine Streifen entstehen, gibt es eine Geheimformel: in geraden Bahnen arbeiten. Im Anschluss sofort mit einem Baumwolltuch alle Wasserrückstände am Fensterrand aufnehmen. Vorsicht dabei: Es sammelt sich das meiste Wasser in der Gummilippe am Fenster. Deshalb mit dem Tuch präzise entlang der Lippe fahren, um bloß nichts mehr auf die gereinigte Glasfläche zu bringen.

Für den ultimativen Glanz sorgt das Fensterleder bzw. Mikrofasertuch. Damit wird alles streifenfrei gereinigt. Hierbei gilt: Die gesamte Fläche bearbeiten und nichts aussparen.

Damit das Putzergebnis optimal gelingt, haben Profis noch einige Geheimtipps. Die verwendeten Lappen bzw. Tücher sollten immer sauber sein. In der Waschmaschine werden sie besonders intensiv gereinigt, aber Vorsicht, Weichspüler sollten dabei nicht zum Einsatz kommen. Der Weichspüler bleibt in den Fasern hängen und sorgt beim Bearbeiten der Fensterflächen für Schlierenbildung.

Ärgerlich, aber häufig nicht zu vermeiden: Vogeldreck auf dem Rahmen oder der Glasfläche. Profis haben einen echten Tipp, wie jeder den Kot rückstandslos entfernt: Cerankochfeldschaber. Die Fenster sind ähnlich empfindlich wie das Kochfeld. Deshalb sind die Schaber optimal, um den Vogeldreck zu beseitigen und die Scheibe dabei nicht zu zerkratzen.

Manchmal ist es notwendig, Fenster auch bei kühleren Temperaturen zu reinigen. Wer dem Putzwasser etwas Frostschutzmittel hinzugibt, kann die Fensterflächen besser reinigen. Unbedingt darauf achten, dass alle Wasserrückstände in den Gummidichtungen abgetrocknet werden.

Das Fensterputzen braucht manchmal etwas Übung und Zeit. Deshalb ist es wichtig, beim Putzen immer einen möglichst sicheren Stand zu haben:

  • alle Flächen müssen bequem erreichbar sein
  • niemals im Außenbereich ohne Sicherung putzen

Eine wackeliger Putzaufbau, beispielsweise aus Stühlen oder anderen Möbelstücken, ist keinesfalls zu empfehlen. Wer keinen sicheren Stand beim Fensterputzen hat, kann sich auf die streifenfreie Reinigung nicht konzentrieren. Für große Fensterflächen empfiehlt sich eine Verlängerung mit der Teleskopstange. Damit können auch höhere Fenster komfortabel geputzt werden.

Um die Haut vor Reinigungsmitteln zu schützen, sind Handschuhe immer empfehlenswert. Sie sollten passgenau anliegen, sodass kein Wasser an die Haut gelangt. Tipp von den Fensterprofis: Nach dem Putzen und Ausziehen der Handschuhe etwas Handcreme auftragen. Das Handschuhmaterial gepaart mit dem Wasser macht die Haut meist spröde, sodass sie nach getaner Arbeit Pflege benötigt.


Bildnachweise:

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