Energiesparen leichtgemacht: 19 Stromspartipps für jeden Haushalt

Im Prinzip ist der erste und wichtigste Schritt, sich überhaupt für das Stromsparen zu entscheiden. Danach gilt es herauszufinden, wie viel Potenzial dazu überhaupt vorhanden ist. Der Anhaltspunkt schlechthin hierfür ist selbstverständlich der Zählerstand, zusammen mit der Abrechnung des Stromanbieters.

Damit kann zumindest der Gesamtenergieverbrauch abgelesen werden, für eine genauere Analyse brauchen Sie höchstwahrscheinlich ein wenig Unterstützung. Mit Hilfe von Verbraucherportalen lassen sich beispielsweise Gutachter und Energieberater finden, die besonders schwere Stromfresser ausfindig machen können.

Analoger Stromzähler

Abbildung 1: Energiesparen klingt nach folgenschweren Einschränkungen für das alltägliche Leben, tatsächlich sind diese jedoch gar nicht notwendig, um erfolgreich weniger Energie zu verbrauchen. Im Grunde braucht es nicht mehr als das Bewusstsein dafür, dass Einsparungen in jedem Bereich des Haushalts möglich sind.

Selbst ohne Detailanalyse können Sie aber auch selbst herausfinden, ob der Tarif Ihres aktuellen Stromanbieters wirklich der für Sie und Ihren Gesamtverbrauch günstigste ist. Dabei sollte man sich nicht von dem überaus großen Angebot abschrecken lassen und noch weniger sollte aus Bequemlichkeit auf einen Anbieterwechsel verzichtet werden. Stromsparen heißt schließlich gleichzeitig Kostensparen und mit dem richtigen Tarif ist im Idealfall beides in erheblichem Maße möglich. Beachten Sie dabei aber folgende Punkte:

  • Ohne eine genaue Kenntnis des tatsächlichen Jahresverbrauchs ist es schwierig, das beste Angebot zu finden.

  • Für die Finanzen an sich unerheblich, für den beim Energiesparen zugrundeliegenden Klima- und Umweltschutzgedanken allerdings ganz und gar grundlegend ist die Unterscheidung von normalem Strom, Ökostrom und Mischstrom.

  • Die Produkte mancher Anbieter sind nur regional verfügbar oder über regionale Grenzen hinaus nur zu anderen Tarifbedingungen.

Der Anbieterwechsel kann zwar nachhaltig dabei helfen, die Kosten zu senken. Um darüber hinaus für einen niedrigeren Stromverbrauch zu sorgen, müssen allerdings einige Verhaltensweisen überdacht werden.

Der technische Fortschritt ist unaufhaltsam, ebenso wie das Vordringen technischer Geräte in den Haushalt. Unabhängig von der Frage, ob deren Anschaffung notwendig ist oder nicht – wenngleich das auch hinsichtlich des Stromverbrauchs eine überaus relevante Frage ist! – sind vor allem die angegebenen Energieeffizienzklassen als auch der tatsächliche Gebrauch wichtige Faktoren, um Strom zu sparen.

Notebook-Netzteil

Abbildung 2: Netzteile sollten Sie immer nur solange in der Steckdose lassen, wie es für den Aufladevorgang erforderlich ist – sonst fließt weiterhin Strom durch die Ladegeräte.

  • Tipp 1: Sehen Sie beim Neukauf eines Elektrogerätes nicht nur auf die Energieklasse, sondern auch auf den Stromverbrauch, wie er im Handbuch angegeben ist. Unter Umständen differieren die beiden Werte voneinander.

  • Tipp 2: Was man will und was man braucht sind nicht immer die identischen Dinge. Umso wichtiger ist, dass vor dem Kauf Klarheit bezüglich des Zwecks eines Neugeräts und der persönlichen Bedürfnisse besteht. Womöglich fällt die Entscheidung dadurch zugunsten eines energiesparenderen Produkts.

  • Tipp 3: Ladegeräte sollten nicht länger am Netz hängen als unbedingt möglich – und zwar ganz gleich, welche Geräte damit aufgeladen werden sollen. Nach der Aufladung ist es nicht notwendig, dass weiterhin Strom durch die Netzteile fließt.

  • Tipp 4: Ein vielzitierter und doch gerne missachteter Ratschlag betrifft den Stand-by-Modus. Der mag praktisch sein, weil er bei vielen Geräten längere Wartezeiten umgeht, die ansonsten durch das vollständige Wiederhochfahren entstehen. Auf der anderen Seite verursacht das Stand-by einen fortlaufenden Stromverbrauch. Der kann durch das Abschalten vermieden werden – hilfreich ist bei mehreren gleichzeitig angeschlossenen Geräten eine Mehrfachsteckdose. Die erledigt das kollektive Ausschalten mit einem Knopfdruck.

    Beispielsweise lassen sich viele elektrische Luftentfeuchtungsgeräte wahlweise im Dauerbetrieb, Timer-Betrieb oder sog. Automatik-Modus betreiben. Letzterer ist am effizientesten, da der Luftentfeuchter im Automatikbetrieb nur dann seine Tätigkeit aufnimmt, wenn der aktuelle Feuchtigkeitsgehalt der Raumluft einen zuvor festgelegten Schwellwert überschreitet.

Küchengeräte sind oft täglich in Gebrauch, wenn sie nicht sogar in Dauerbetrieb (Kühlschrank, Tiefkühlschrank) stehen. Daher kann schon der umsichtige Einsatz für einen erheblich reduzierten Stromverbrauch sorgen.

Stromparen im Haushalt

Abbildung 3: Bei allen Haushaltsgeräten, die mit Strom betrieben werden, lassen sich die größten Einsparungen durch ein umsichtigeres Verbraucherverhalten erreichen.

  • Tipp 5: Es muss aber nicht nur um die Geräte selbst gehen. Die richtige Auswahl von Kochgeschirr hilft zum Beispiel dabei, keine Energie zu vergeuden. Dazu sollten Töpfe und Pfannen die Herdplatte nach Möglichkeit vollständig bedecken.

  • Tipp 6: Apropos abdecken – beim Kochen mit Deckel kann bis zu einem Drittel der sonst notwendigen Energie eingespart werden.

  • Tipp 7: Verbrauchen Sie Strom an der richtigen Stelle, wenn es zum Beispiel um das Erhitzen von Wasser geht. Auf der Herdplatte dauert das mitunter sehr lange. Durch den Einsatz des Wasserkochers kann die Zeitspanne deutlich verkürzt und der Energieaufwand gesenkt werden.

  • Tipp 8: Nutzen Sie die Restwärme der Herdplatten, auf diese Weise kann der Garpunkt der Speisen erreicht werden, ohne den Herd weiterhin eingeschaltet zu lassen.

  • Tipp 9: Anders als beim Wasserkochen darf beim Garen im Backofen ruhig ein wenig mehr Zeit investiert werden. Wenn Sie die Speisen fünf Minuten länger im Ofen lassen, dafür aber auf das üblicherweise noch längere Vorheizen verzichten, sparen Sie letztendlich trotzdem Strom. Übrigens können Sie sich natürlich auch beim Backofen auf dieselbe Weise die Restwärme nutzen, wie beim Herd.

  • Tipp 10: Überlegen Sie gut, wo Sie den Kühlschrank platzieren. Da eine niedrige Außentemperatur eine geringere Kühlleistung (und damit einen geringeren Energieverbrauch) des Kühlschranks fördert, sollten sowohl die Nähe zu wärmeproduzierenden Geräten als auch direkte Sonneneinstrahlung vermieden werden. Außerdem muss die warme Abluft ausreichend Raum haben, damit sie abziehen kann. Hier hilft ein genügend großer Abstand zur Wand.

  • Tipp 11: Eine Temperatur von sieben Grad Celsius ist vollkommen ausreichend, um die eingelagerten Lebensmittel frisch zu halten. Bemühen Sie sich außerdem darum, die Kühlschranktür so kurz wie nur irgend möglich zu öffnen.

  • Tipp 12: Ein leerer Kühlschrank ist nicht nur hinsichtlich der fehlenden Optionen für die nächste Mahlzeit enttäuschend, sondern auch im Hinblick auf den Stromverbrauch. Das können Sie beispielsweise ändern, indem Sie die leeren Räume im Kühlschrank mit Kartons oder anderem Material füllen.

Hinweis: Die Tipps 10 bis 12 gelten im Übrigen genauso für Gefriertruhen und Gefrierschränke. Allerdings sollten Sie solche Geräte, sofern diese das nicht automatisch übernehmen, regelmäßig abtauen.

Selbstverständlich wirkt sich die Personenzahl in einem Haushalt erheblich auf den Stromverbrauch aus, der durch den Betrieb von Waschmaschine und Trockner entsteht. Da es zumindest im ersten Fall nicht gänzlich ohne geht, sollten Sie umso mehr die nachfolgenden Tipps in Betracht ziehen.

Waschmaschine beladen

Abbildung 4: Nutzen Sie bei Waschmaschine und Trockner die maximalen Füllmengen nach Möglichkeit immer aus.

  • Tipp 13: Denken Sie bei einer notwendigen Neuanschaffung auch über Waschmaschinen nach, die über eine Warmwasserzufuhr verfügen. Damit muss das Aufheizen nicht mehr während des Waschens geleistet werden.

  • Tipp 14: Auch wenn der Lieblingspullover oder die Lieblingshose ganz dringend sauber werden müssen, sollten Sie trotzdem immer darauf achten, die maximale Befüllmenge auszuschöpfen.

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  • Tipp 15: Nutzen Sie Sparprogramme und niedrige Temperaturen, verzichten Sie stattdessen auf Vorwäschen.

  • Tipp 16: Den Trockner nicht in Betrieb zu nehmen ist sicherlich der beste Ratschlag, allerdings bedeutet er gerade in den Herbst- und Wintermonaten mit denkbar ungünstigen Bedingungen für das Trocknen von Wäsche eine komfortable Option. Abgesehen von dem auch für die Waschmaschine gültigen Tipp bezüglich der Füllmengen sollten Sie regelmäßig die Flusen aus dem dafür vorgesehenen Sieb entfernen – die verringern nämlich die Leistung des Trockners.

Hinweis

Eine Alternative zum Wäschetrockner könnte auch ein Luftentfeuchtungsgerät sein, wenn genug Platz zum Aufhängen der Wäsche vorhanden ist. Weitere Informationen dazu hier: Zeit und Energiekosten sparen: Wäsche mit einem Luftentfeuchter trocknen

Nicht nur die Wäsche will sauber gehalten werden, sondern auch die Personen, die sie tragen. Der Aufenthalt im Badezimmer kann dabei ebenfalls stromsparend gestaltet werden.

Bart rasieren

Abbildung 5: Ob Fön, Rasierer oder elektrische Zahnbürste – auch im Badezimmer gibt es ausreichend Potenzial, um Strom zu sparen.

  • Tipp 17: Er bedeutet eine Zeitersparnis, benötigt dafür aber Strom. Deshalb sollten Sie den Fön nur dann nutzen, wenn es wirklich notwendig ist. Gerade im Sommer ist ein Verzicht denkbar.

  • Tipp 18: Wie bei den oben schon genannten Netzteilen sollten Sie auch bei elektrischen Zahnbürsten oder Rasierapparaten darauf achten, diese nur bei Bedarf an die Steckdose anzuschließen.

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  • Tipp 19: In vielen Badezimmerschränken sind noch Halogenstrahler verbaut. Diese sorgen natürlich für große Helligkeit, gehen allerdings zu Lasten der Stromrechnung. Im Badezimmer wie im übrigen Haushalt gilt es daher, die Beleuchtung auf LED-Leuchten und Energiesparlampen umzustellen. Hinsichtlich der Helligkeit entsteht daraus sicher kein Nachteil, dafür haben Sie bei den Kosten einen umso größeren Vorteil.


Bildnachweise:

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